Die Digitalisierung verändert unsere Unternehmen nachhaltig. Die Veränderungen reichen von der inkrementellen Optimierung von Geschäftsprozessen bis hin zu disruptiven Veränderungen von Geschäftsmodellen. Wie aber finden wir den richtigen Weg in diesem Veränderungsprozess? Wie integrieren wir die Digitalisierung in die Unternehmenstrategie? Wie bauen wir neue Geschäftsmodelle, digitalisieren Geschäftsprozesse oder entwickeln neue digitale Produkte und Services?
Im letzten Jahrzehnt haben wir viele Ansätze eigenständiger Digitalisierungsinitiativen gesehen. Vom bisherigen Geschäftsmodell abweichende Digitalstrategien oder die Gründung digitaler Tochterunternehmen sind nur zwei Beispiele. Im Ergebnis haben diese Initiativen zwar das Bewusstsein für die anstehenden Veränderungen in den Unter- nehmen geschärft, aber auf Grund ihrer parallelen Existenz zum Kerngeschäft selten zum erwarteten Erfolg geführt. Die Digitalisierung sollte integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie sein und ist Aufgabe der Unternehmensführung.
Aus unserer Erfahrung hat sich die digitale Fokussierung der Unternehmensstrategie in fünf Stufen bewährt:
Digitalisierung als integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie
Angesichts der Bedeutung der digitalen Transformation hat es sich bewährt, vor der Erweiterung der Unternehmens- strategie eine digitale Standortbestimmung durchzuführen. Diese liefert ein klares Bild zum Reifegrad der digitalen Transformation im Unternehmen.
Die Integration der Digitalisierung in die Unternehmensstrategie erfordert einen starken Fokus auf der Nutzung von digitalen Technologien. Hierbei werden neben den klassichen Zielen wie Umsatz und Ergebniswachstum vor allem auch Ziele für die Digitalisierung bestehender und Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle, Geschäftsprozesse, Produkte und Services festgelegt.
Die Realisierung dieser Ziele gehört zur Operationalisierung der Unternehmensstrategie. Aus unserer Erfahrung erfor- dern die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle, die Digitalisierung von Geschäftsprozessen sowie die Entwicklung digitaler Produkte und Services ebenfalls eine systematische Vorgehensweise unter Verwendung bewährter Strate- giewerkzeuge. Daher sehen wir den konzeptionellen Teil dieser Prozesse als Bestandteil des Strategieprozesses an.
Die Unternehmensstrategie definert die zukünftige Positionierung auf der Basis von Analysen der potentiellen Ab- satzmärkte und der Leistungskraft des eigenen Unternehmens. Dazu steht eine Vielzahl von klassischen Methoden zur Verfügung, die sich in vielen Strategieprozessen bewährt haben.
Für die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle, die Digitalisierung von Geschäftsprozessen und die Entwicklung di- gitaler Produkte hat sich der Design Thinking Prozess bewährt. Die Vorteile liegen vor allem in der Fokussierung auf den Kundennutzen, der bedarfsorientierten Nutzung der klassischen Strategietools, der Nutzung der Kreativität kom- petenter Mitarbeiter des Unternehmens sowie dem Test möglicher Lösungen durch Prototyping.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt aus unserer Erfahrung in der bedarfsorientierten Kombination des Design Think Prozesses mit den klassischen Methoden der Strategieentwicklung.
Die Grundlage der digitalen Standortbestimmung bildet ein Katalog aller Handlungsfelder, die von der Digitalisierung beeinflusst werden. Dieser gliedert sich in die Bereiche Strategie, Geschäftsarchitektur und Technologie und wird indi- viduell an die Wertschöpfung des Unternehmens angepasst. Die Beurteilung des digitalen Reifegrades erfolgt aus zwei Blickwinkeln: Welcher Digitalisierungsstatus wurde bei den einzelnen Handlungsfeldern erreicht? Durch welche Maß- nahmen wird sichergestellt, dass der erreichte Status gehalten oder verbessert wird? Das Ergebnis ist eine umfassende Standortbestimmung, die für alle wesentlichen Handlungsfelder den digitalen Reifegrad und mögliche Defizite aufzeigt. Diese bildet die Grundlage für die Integration der Digitalisierung in die Unternehmensstrategie.
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